Führung durch die Gedenkstätte der Wannseekonferenz

Bestätigungsevent Führung durch die Gedenkstätte der Wannseekonferenz

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Die Wannsee-Konferenz - 20. Januar 1942!
Auf Einladung des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Reinhard Heydrich, fand am Mittag des 20. Januar 1942 in der Villa am Großen Wannsee 58 eine etwa 90 Minuten dauernde Besprechung von Vertretern der SS, der NSDAP und mehrerer Reichsministerien statt. Das Thema war die "Endlösung der Judenfrage". Heydrich verfolgte das Ziel, seine Führungsrolle bei den Deportationen anerkennen zu lassen und wichtige Ministerien und Parteiämter in die Vorbereitungen zur Ermordung der europäischen Juden einzubeziehen.

Zugleich sollten Konflikte der zivilen deutschen Besatzungsverwaltungen in Polen und im "Ostland" mit den dortigen SS-Führern ausgeräumt werden. Die Konferenz bestätigte den im Verlaufe des Jahres 1941 erzielten Erfolg der SS im Streit der Behörden um die Zuständigkeit bei der "Lösung der Judenfrage". Die Teilnehmer machten Vorschläge und erhoben Einwände im Interesse ihrer Behörden, erklärten sich aber insgesamt bereit zu kooperieren. Damit wurden die führenden Männer des deutschen Staatsapparats zu Mitwissern und Mittätern.

Die institutionelle Zugehörigkeit der Teilnehmer und ihr Rang lassen sich an dem im historischen Konferenzraum ausgestellten Organigramm ablesen. Daraus ergibt sich, dass ein nach der Wannsee-Konferenz entstandenes Dokument, in dem von einer „Staatssekretärsbesprechung“ die Rede war, den Charakter der Konferenz richtig bezeichnete. Die Staatssekretäre setzten um, was auf der höheren politischen Ebene zuvor beschlossen worden war. Es ist also nicht richtig, wenn gelegentlich formuliert wird, dass auf der Wannsee-Konferenz die Ermordung der europäischen Juden beschlossen worden war. Dennoch ist die Konferenz von großer historischer Bedeutung, denn sie diente der für die Ausweitung des Völkermordes auf fast ganz Europa erforderlichen Koordination.

Das Protokoll der Besprechung!
Adolf Eichmann, Leiter des Judenreferats (IV B 4) im Reichssicherheitshauptamt (RSHA), fasste das Ergebnis der Besprechung in einem Protokoll zusammen. Demzufolge eröffnete Heydrich den Teilnehmern, dass auf der Grundlage einer "vorherigen Genehmigung" Hitlers nunmehr die Deportation aller europäischen Juden nach Osteuropa stattfände. Er betonte, die "Federführung bei der Bearbeitung der Endlösung der Judenfrage" liege ohne Rücksicht auf geographische Grenzen ausschließlich bei ihm.

Der historische Ort / Die Gedenkstätte!
In der heutigen Gedenkstätte, einer ehemaligen Fabrikantenvilla aus dem Jahre 1915, die von 1941 bis 1945 als Gäste- und Tagungshaus der SS genutzt wurde, besprachen am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der NSDAP und verschiedener Reichsministerien die Kooperation bei der geplanten Deportation und Ermordung der europäischen Juden.­

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Region am Großen und Kleinen Wannsee zu einem großbürgerlichen Vorort der Reichshauptstadt Berlin. Bekannte Architekten, Künstler und Landschaftsarchitekten gestalteten die Villen und Sommerhäuser für Industrielle, Bankiers, Künstler und Verleger.

Der Fabrikant Ernst Marlier (1875-1948) erwarb 1914 von der Königlich-Preußischen Regierung ein Grundstück von insgesamt 30.578 qm Land und ließ sich von dem Architekten Paul O. A. Baumgarten eine repräsentative Villa im italienischen Landhausstil errichten. 1921 verkaufte er das Grundstück für 2.300.000 Reichsmark an den Generaldirektor im Stinnes-Konzern Friedrich Minoux (1877 - 1945), der 1940 wegen mehrfachen Betruges verhaftet wird und aus dem Gefängnis heraus 1941 das Grundstück an die vom Chef des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich gegründete "Stiftung Nordhav" verkaufte.

In der von 1941 bis 1945 als Gäste- und Erholungsheim der SS genutzten Villa am Großen Wannsee fand am 20. Januar 1942 die heute als „Wannsee-Konferenz“ bezeichnete Besprechung zur "Endlösung der Judenfrage" statt, die von SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich geleitet wurde. Adolf Eichmann, Deportationsexperte im Reichssicherheitshauptamt, fertigte das Protokoll an, das 1947 in den Akten des Auswärtigen Amtes gefunden wurde.

Nach bisher unbestätigten Berichten sollen sich nach dem Krieg in der Villa zuerst sowjetische Marinesoldaten, dann später Offiziere der amerikanischen Besatzungstruppen aufgehalten haben. 1946 ging das Grundstück in den Besitz des Magistrats von Groß-Berlin über, der es am 12. Dezember 1946 an die SPD Groß-Berlin vermietete. Die am 25. März 1947 von fünf sozialdemokratischen Verlegern gegründete Stiftung mit dem Namen „August-Bebel-Institut“ errichtete in der Villa am Wannsee eine Bildungsstätte.

Nach dem Auszug des August-Bebel-Instituts 1952 verpachtete das Land Berlin das Gelände an den Bezirk Neukölln zur Errichtung eines Schullandheims. Der Bezirk unterhielt von 1952 bis 1988 das Schullandheim.

Ende 1986 wurde vom damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen eine Kommission ins Leben gerufen, die Pläne für die Konzeption einer Dauerausstellung und für ein Bildungsprogramm für eine Gedenkstätte ausarbeiten sollte. Im März 1987 erfolgte die Grundstücksübertragung in das Vermögen des Landes Berlin. Die Teilfläche, die inzwischen an den Zeuthener Seglerverein verpachtet worden war, ging gleichzeitig in das Vermögen des Bezirkes Berlin-Zehlendorf über. Im September 1988 wurde das gesamte Grundstück in die Denkmalliste des Landes Berlin eingetragen. Die Genehmigung zum Umbau und zur Nutzungsänderung des Schullandheims in eine Gedenkstätte erfolgte am 26. Juni 1989 durch das Bezirksamt Zehlendorf von Berlin.

Der gemeinnützige Verein "Erinnern für die Zukunft - Trägerverein des Hauses der Wannsee-Konferenz e.V." (Vereinsregister Berlin 95 VR 10493 B) wurde am 17. Oktober 1990 gegründet. Am 19. Januar 1992 erfolgte die offizielle Eröffnung der Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz".

Ausstellungen in der Gedänkstätte!
Die Gedenkstätte bietet neben Ausstellungen vielfältige pädagogische Möglichkeiten, sich mit der Geschichte der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, mit der Geschichte des Nationalsozialismus, mit der Vorgeschichte oder den Nachwirkungen zu befassen.

Die ständige Ausstellung "Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den europäischen Juden" informiert über die Vorgeschichte der nationalsozialistischen Verfolgung der Juden, über ihre Ausgrenzung, Entrechtung und Vertreibung sowie über die Deportation, Ghettoisierung und Ermordung der europäischen Juden im gesamten deutschen Einflussbereich.­­

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Verkehrsverbindungen
S-Bahn 1 oder S-Bahn 7 oder RegionalExpress (Deutsche Bahn) bis Bahnhof Berlin-Wannsee, dann von der gegenüberliegenden Straßenseitemit dem Bus 114 ("Heckeshorn") direkt bis zur Haltestelle "Haus derWannsee-Konferenz".

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Sonntag, 02.06.2019 14:00 Uhr

Berlin

Führung


Eventinformationen


Anmeldeschluss Samstag, 01.06.2019 20:00 Uhr

Kosten
3,00 € p.P. für Führung

Teilnehmer 11 (2 Männer und 9 Frauen )

Max. Teilnehmer 14 (3 freie Plätze)

Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen

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