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Die Macht der Machtlosen – Das Erbe der Charta 77

Bestätigungsevent Die Macht der Machtlosen – Das Erbe der Charta 77

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Im Jahr 2017 ist es vierzig Jahre her, dass mutige Bürger das kommunistische Regime in der Tschechoslowakei herausforderten und in der internationalen Presse die Einhaltung der Menschenrechte in ihrem Land forderten. Eine Podiumsdiskussion wird das Jubiläum zum Anlass nehmen, Bilanz zu ziehen über die Entstehung, Wirkung und über das Erbe der Charta 77 und ihrer Ideale. Diskutieren werden die Unterzeichner der Charta Prof. Dr. Jan Sokol und Dr. Dana Horáková sowie der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Gerd Poppe und der Historiker Dr. Tomáš Vilímek. Im Anschluss wird die Band The Plastic People of the Universe auftreten. Die Verfolgung und Verhaftung der Bandmitglieder 1976 waren der Auslöser für das Engagement der Oppositionsbewegung. Eine gemeinsame Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft e.V., der Botschaft der Tschechischen Republik und des Tschechischen Zentrums Berlin.

Die aus der Petition in den Folgejahren hervorgegangene Bewegung Charta 77 gilt heute als eine der einflussreichsten oppositionellen Gruppen im sowjetischen Machtbereich. Mitglieder wie Václav Havel, Jan Patočka oder Ludvík Vaculík versuchten, die nach der Niederschlagung des Prager Frühlings apathisch „normalisierte“ Gesellschaft aufzurütteln und die weit verbreitete Flucht der Menschen ins Private zu stoppen. Dabei beriefen Sie sich auf die von der ČSSR unterzeichnete KSZE-Schlussakte von Helsinki aus dem Jahre 1975. Das Regime reagierte mit Härte und Repression. Viele Unterzeichner erhielten Berufsverbot, einige wurden von der Staatssicherheit observiert und schließlich verhaftet.

Die Podiumsdiskussion wird das Jubiläum zum Anlass nehmen, Bilanz zu ziehen über die Entstehung, Wirkung und über das Erbe der Charta 77 und ihrer Ideale. Unter welchen Bedingungen formierte sich der Widerstand? Wie gingen die Unterzeichner mit Repressalien um? Konnten Ideale der Charta 77 in mit der Samtenen Revolution verwirklicht werden? Diese und weitere Fragen werden sich die Diskutanten auf dem Podium stellen. Ein besonderer Fokus wird auf die Wechselwirkungen zwischen der Opposition in der ČSSR und der DDR gelegt.

Die Veranstaltung wird von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt.

Um Anmeldung wird gebeten bis 23.1.2017 unter ccberlin@czech.cz

18:00 Uhr: Podiumsdiskussion

Prof. Dr. Jan Sokol – Karlsuniversität Prag
Dr. Daňa Horáková – Deutsch-tschechische Journalistin
Dr. Tomáš Vilímek - Institut für Zeitgeschichte Prag
Gerd Poppe – Ehemaliger DDR-Bürgerrechtler

Moderation: Dr. Tomáš Sacher –Tschechisches Zentrum Berlin

20:00 Uhr: The Plastic People of the Universe

The Plastic People of the Universe kommen zum ersten Mal nach 10 Jahren wieder nach Berlin, um ein Konzert zu spielen. Die legendäre Underground Band hat in der kommunistischen Tschechoslowakei eine Schüsselrolle für die Bildung eine widerständigen „zweiten Kultur" gespielt. Ihre Verhaftung im Jahr 1976 war der Auslöser für die Gründung der Charta77.
Die Band wurde im September 1968, einen Monat nach der Niederschlagung des Prager Frühlings gegründet. Sie war eine der ersten Bands im ehemaligen Ostblock, die Stücke progressiver westlicher Rockmusiker und Komponisten wie Jimi Hendrix, Frank Zappa oder Doors nachspielt hat. Lou Reed machte den Plastic People das Kompliment, dass sie Velvet Underground-Lieder besser spielen als Velvet Underground selbst.
Sie verstand sich nicht als politisch, verweigerte sich aber konsequent staatlichen Auflagen und spiegelte in Texten und Einstellung eine gegenkulturelle Auffassung wider. In der Folge der von der Sowjetunion durchgesetzten Normalisierung durften die Mitglieder der Plastic People mit Konzerten kein Geld verdienen, verloren ihre Instrumente aus Staatsbesitz und den Zugang zu Proberäumen. Auf geliehenen Instrumenten und an selbst gebastelten Verstärkern machten sie jedoch weiter und gaben private Konzerte.
Es entstand eine Untergrundbewegung, ein Kreis, in dem sich andere Bands, Sänger, Dichter und Künstler um die Plastic People scharten. Immer wieder gab es zwischen den Anhängern dieser Bewegung und den staatlichen Institutionen Zusammenstöße und Schlägereien, es kam vielfach zu Verhaftungen. Das Verbot der Gruppe 1976, die Scheinprozesse mit Anklagen wegen Erregung „öffentlichen Ärgernisses“, und die Inhaftierung einiger Mitglieder waren wichtige Gründe für die Entstehung der Charta 77.
Teilweise mit neuen Musikern spielen The Plastic People of the Universe bis heute bei besonderen Gelegenheiten.

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Mittwoch, 25.01.2017 17:30 Uhr

Berlin

Kunst & Kultur, Sonstiges


Eventinformationen


Anmeldeschluss Montag, 23.01.2017 19:00 Uhr

Kosten
keine - Eintritt frei

Teilnehmer 1 (keine Männer und eine Frau )

Max. Teilnehmer 10 (9 freie Plätze)

Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen

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