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"Höchsterwünschtes Freudenfest", Kantate zur Orgelweihe am 2. November 1723 in Störmthal (und zum Tag der Deutschen Einheit in Berlin)
Eine außergewöhnliche Kantate zu einem außergewöhnlichen Anlass.
J. S. Bach hat diese Kantate vermutlich aus einer weltlichen Kantate aus sein Zeit in Köthen zur Orgelweihe und abgeschlossenen Renovierung des Kirchenraumes in Störmthal nahe Leipzig umgearbeitet. Die Musik gehört mit knapp 40 Minuten Aufführungsdauer zu einer der umfangreichsten Kantaten von Bach und wurde in zwei Teilen (vor und nach der -vermutlich mehrstündigen- Predigt) zum Erklingen gebracht. Nicht nur im Eingangschor, den Bach im Stile eine französischen Ouvertüre gestaltet hat, sondern auch in vier weiteren Sätzen hat Bach versucht, die typischen musikalischen Formen und Tanzsätze einer Orchestersuite (Pastorale, Gigue, Gavotte und Menuett) in diese Kantate zu übertragen.
Grenzüberschreitungen
Besondere Freude dürfte dem geneigten Zuhörer (und den beteilgten Tenören) die Aufführung des Eingangschores bereiten. J. S. Bach war ja ein unübertroffener Meister darin, die musikalischen Regeln der Barockzeit einzuhalten, aber vor allem auch an entscheidenden Stellen zu brechen und Grenzen zu überschreiten: Im schnellen Mittelteil der in B-Dur gesetzten Ouvertüre bedient sich Bach einer Stimmführung, die vor allem die Soprane und Bässe in bisher ungeahnte Tonhöhen steigen lassen. Schon zu Beginn des Chorsatzes haben die Bässe mehrfach die Freude, den Stimmeinsatz in bester Tenorlage auf einem f´ zu bewältigen, um dann im Mittelteil ein ähnlich hoch gelagertes Bass-Solo nach Manier von Wagners "Fliegendem Holländer" zu absolvieren. Später strapazieren zwei Sopraneinsätze aus den Regionen von Mozarts zweiter Arie für die Königen der Nacht auf einem c``` die Gehörgänge der Zuhörer. Und wenn in der Schlusskadenz des Chorsatzes viele Tenöre grinsen, während sie in bequemer Mittellage ein paar Noten zum Akkorde füllen singen, liegt das daran, dass die Chorbässe im allerletzten Anlauf bis zum g´ aufsteigen und somit die Tenorstimme um eine satte Sexte überragen werden.
Aber -wie beim gesamten Schaffen von Bach- hatte sich auch dieser Einsatz damals gelohnt: Zwar wurde die Kirche in Störmthal während den Wirren der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 schwer beschädigt, jedoch blieb die Orgel weitestgehend erhalten und zählt heute zu einer der seltenen Orgeln, die seit dem Musizieren durch Bach im Originalzustand erhalten blieb. Somit stehen die Chancen nicht schlecht, dass bei entsprechendem Eisatz unserer Außenstimmen die deutsche Wiedervereinigung ebenfalls mindestens 292 Jahre währen wird... :-)
Die Kantate wird von unten musiziert.
Anfahrtsbeschreibung:
"Berlin Zoologischer Garten"
RE 1,2,7, RB 14,21,22
"Zoologischer Garten"
S5, S7, S75, U12
"S+U Zoologischer Garten"
M45, M49, X9, X10, X34, Bus 109, 110, 204, 245, 249
"Kurfürstendamm"
U1, U9
"Europa-Center"
M19, M29, M46
"Breitscheidplatz"
Bus 100, 200
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Kosten
keine
Teilnehmer 25 (11 Männer und 14 Frauen )
Max. Teilnehmer Keine Teilnehmerbegrenzung
Max. Begleitpersonen 2
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