SILBERNER BÄR 2017: Die andere Seite der Hoffnung - Aki Kaurismäki

Bestätigungsevent SILBERNER BÄR 2017: Die andere Seite der Hoffnung - Aki Kaurismäki

www.youtube.com/watch?v=BNNXDvjLv3o

Flucht, Rassismus, Solidarität – Aki Kaurismäki leistet seinen Beitrag zur längst entgleisten europäischen Debatte. Ohne Pathos, ohne Zeigefinger, dafür umso eindringlicher. Dafür bekam Kaurismäki auf der diesjährigen Berlinale den Silbernen Bären für die Beste Regie!

Der junge syrische Mechaniker Khaled aus Aleppo will mit seiner Schwester vor dem Bürgerkrieg nach Europa flüchten. Auf der Balkanroute verlieren sich beide aus den Augen. Auf der Suche nach seiner Schwester irrt Khaled durch Europa. Im Hafen von Danzig gelangt er als blinder Passagier auf einen Kohlefrachter, der ihn zufällig nach Helsinki bringt. Ohne große Hoffnung beantragt Khaled bei den finnischen Behörden Asyl. Als sein Antrag abgelehnt wird, beschließt er wie viele Schicksalsgenossen illegal in Finnland zu bleiben. Mit Hilfe einer Sozialarbeiterin gelingt ihm die Flucht aus dem Aufnahmelager. Khaled taucht daraufhin in Helsinki unter und lebt fortan auf der Straße. Dort begegnen ihm die unterschiedlichsten Menschen. Er wird sowohl mit verschiedenen Formen des Rassismus als auch aufrichtiger Freundlichkeit konfrontiert.

Der verheiratete Waldemar Wikström lebt ebenfalls in Helsinki, wo er sich als Handelsvertreter für Krawatten und Männerhemden seinen Lebensunterhalt verdient. In der Mitte des Lebens angekommen, beschließt er einen Neuanfang. Wikström verlässt seine alkoholabhängige Frau, gibt seinen bisherigen Beruf auf und versucht sich als Pokerspieler. Bei einem illegalen Stud-Pokerturnier in einer abgedunkelten Villa gewinnt er mit einem Straight Flush insgesamt 60.000 Euro. Von dem gewonnenen Geld kauft sich Wikström das heruntergewirtschaftete Lokal „Zum goldenen Krug“ samt Belegschaft in einem abgelegenen Stadtteil Helsinkis.

Nachdem Wikström Khaled beinahe mit dem Auto überfahren hat, begegnen sich beide eines Nachts im Innenhof des Restaurants wieder. Der ramponierte und angeschlagene Khaled hat sich dort einen Schlafplatz gesucht und weigert sich, diesen aufzugeben. Er verpasst Wikström einen Kinnhaken, nur um kurz darauf selbst von dem älteren und größeren Mann k. o. geschlagen zu werden. Als beide mit blutigen Nasen am Restauranttisch sitzen, beschließt Wikström Khaled zu helfen. Er verschafft ihm einen richtigen Schlafplatz und stellt ihn als Putzkraft und Tellerwäscher ein. Gemeinsam mit der Kellnerin, dem Koch und dessen Hund bilden sie für eine Weile eine utopische Einheit und unterstützen Khaled. Während das Restaurant dank Umstellung auf japanische Küche bald floriert, erhält er gefälschte Ausweispapiere. Wikström sorgt auch dafür, dass seine Schwester ins Land geschmuggelt wird, die Khaled auf der Flucht verloren hatte. Das Ende des Films bleibt offen.
Rezeption

Nach der Deutschland-Premiere im Wettbewerb der Berlinale wurde Die andere Seite der Hoffnung von der Fachkritik sehr gelobt und als Favorit auf den Hauptpreis gehandelt. Der Film schnitt im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift Screen International am besten von allen Wettbewerbsfilmen ab (3,7 von vier möglichen Sternen).[2]

Nach Verena Lueken (Frankfurter Allgemeine Zeitung) habe Kaurismäki „[...] einen der besten Filme nach Berlin gebracht. Er sollte seinen Lohn dafür erhalten.“ Lueken verwies auf die „ganz eigene“, wiedererkennbare Welt Kaurismäkis, in der es „melancholisch und bizarr und absurd“ zugehe. Nachdem sein Vorgängerwerk Le Havre nach langer Zeit wieder „etwas Frisches hatte“, sei diese „Dringlichkeit“ auch in seinem neuen Film zu bemerken. „Diese Haltung, dass es wieder um etwas geht.“, so Lueken.[3] Dominik Kamalzadeh (Der Standard) und Susan Vahabzadeh (Süddeutsche Zeitung)[4] stimmten in das Lob über die wiedererkennbare Handschrift eines Kaurismäki-Films mit ein. Kamalzadeh sprach von einem „der Höhepunkte des Berlinale-Wettbewerbs“. Der Regisseur komme „in seinem Stil ganz zur Ruhe“. Mit der Figur des Wikström zeichne Die andere Seite der Hoffnung „das Porträt einer Insel der Solidarität in einer ansonsten hoffnungslos verrohten Gesellschaft“.[5] Barbara Möller (Die Welt) sah einen „großartigen Film“. „Formal ist der Film ein Märchen. Voller Wärme, obwohl er in kühles nordisches blaues Licht getaucht ist.“ Kaurismäki inszeniere ihn als „[…] Clash der Kulturen, sondern als Clash der Zeiten. Khaled kommt aus dem Jetzt, Wikström ist eine Figur der Vergangenheit. Der Rückgriff auf die Fünfzigerjahre dient hier weniger der Stilisierung als vielmehr der Erinnerung daran, dass es in Europa eine Zeit gab, in der uns der Materialismus noch nicht beherrschte.“, so Möller.[1] Peter Zander (Berliner Morgenpost) wies auf das große Thema des Films hin, dass Kaurismäki stilsicher und warmherzig erzähle. „Es sind melancholische Komödien, die der 59- Jährige dreht, mit klaren Farben, aber lakonischem Grundton und minimalistischem Ambiente. Bei allem Witz verrät er nie seine Figuren, immer bleiben sie grundsympathisch.“, so Zander und schlussfolgerte, dass sich die Integrationskomödie nach Werken wie Ostfriesisch für Anfänger, Welcome to Norway oder Willkommen bei den Hartmanns als neues Sub-Genre entwickle.[6]
Quelle: Wikipedia

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